Wenn ich diesen Titel in der ersten Zeile lese, muss ich selbst ein wenig länger darüber nachdenken, ob ich ihn wirklich so stehen lassen werde. Na, wir werden ja sehen, ob es dabei bleiben wird.
(Zumindest ich, und ich werde euch das Ergebnis verraten.)
Ich möchte mit euch in diesem Beitrag meine Gedanken über das Thema „Make-up“ mit euch teilen.
Nicht nur für mich im Privaten, sondern auch in meiner Fotografie komme ich immer wieder mit diesem Thema in Berührung. Und sicherlich werden sich besonders einige Frauen vor einem Fotoshooting fragen, für welches Make-up sie sich entscheiden möchten.
Denn eins ist ja klar: Man kann mit Make-up unglaublich kreativ werden.
Kann Farben entstehen lassen, sie miteinander kombinieren, auf ein Outfit abstimmen, die eigene Stimmung beeinflussen. Wir können einen eigenen Stil entstehen lassen, unseren Charakter betonen, auch anderen damit eine Freude machen. Wenn ich zum Beispiel bunte Farben sehe, macht mich das in der Regel
sofort glücklicher.
Auf der anderen Seite ist es -wie ich finde- auch so, dass Make-up uns verstecken kann, im Positiven wie auch im Negativen. Ich hatte zum Beispiel phasenweise nicht die beste Haut. Ich war froh (!), dass ich Make-up hatte, weil ich sonst das Gefühl gehabt hätte, mich würden „alle anstarren“. Mit etwas Make-up hatte ich das Gefühl, dass ich mich irgendwie … freier … bewegen konnte. Ich hatte nicht das Gefühl in irgendeiner Weise äußerlich „negativ“ aufzufallen.
Also war ich glücklicher mit als ohne.
Irgendwann habe ich mich dann gefragt, für wen ich das alles tue. Also, ich habe nie viel Make-up benutzt, aber ich muss sagen, dass ich einfach echt „zu faul“ war, diese 5 Minuten meines Tages für das Auftragen zu investieren. Und dann muss es ja auch wieder runter…
Vor längerer Zeit startete ich den ersten Versuch, so ganz ohne. War wohl doch zu auffällig für die Außenwelt:
„Geht es dir nicht so gut?“
„Bist du krank?“
„Hast du nicht gut geschlafen?“
…. Irgendwie doch frustrierend. Sehe ich wirklich so müde und krank aus, wenn ich einfach nur mit Feuchtigkeitscreme aus dem Haus gehe? Also vorerst: Projekt gescheitert. Make-up wieder drauf.
Und ich erinnere noch einmal daran: Ich habe wirklich (!) nicht viel genutzt. Getönte Tagescreme, Mascara, etwas Eyeliner.
Einige Jahre dann der nächste Versuch. Diesmal: Stückweise weniger. Auch für mich. Damit ich mich daran gewöhnen kann. Jedes Teil, dass ich wegließ, fühlte sich gut an. Eine Sache weniger zu erledigen am Tag. Ja, ich weiß, es sind nur wenige Sekunden,… aber für mich trotzdem irgendwie unnötig.
Unnötig… warum? Ich denke, ich habe mich immer ein wenig „verkleidet“ gefühlt. Immer so, als würde ich eine Maske aufsetzen, damit ich unter Menschen gehen kann. Das hat sich so nicht richtig angefühlt. Ich mag einfach meine persönliche Authentizität. Und dazu gehören für mich eben auch Zeichen einer nicht erholsamen Nacht.
Das meinte ich also etwas weiter oben mit „im Negativen verstecken“. Ich habe mir selbst das Gefühl gegeben, dass ich mein Gesicht zunächst etwas verstecken muss, damit ich das Haus verlassen kann.
Ich habe mir die Frage gestellt: „Für wen tue ich das eigentlich?“ – Jedenfalls nicht für mich.
Also weg damit. Und es fühlt sich prima an! Authentisch.
Die Bilder die ihr hier um diesen Beitrag herum sehen könnt, hat übrigens die liebe Coralie von mir gemacht. Wir waren vor einiger Zeit zusammen unterwegs und haben uns gegenseitig fotografiert. Vor diesem Tag dachte ich tatsächlich noch einmal kurz darüber nach, ob ein wenig Make-up nicht irgendwie … „netter“?, „passender“?, „hilfreicher“? wäre. Coralie muss die Bilder ja auch bearbeiten,… was ist, wenn ich zu blass aussehe? Zu müde? …
Letztendlich habe ich mich ziemlich schnell dagegen entschieden. Weil: So sehe ich eben aus! Und ich habe mich viel wohler damit gefühlt.
Wenn du dich also vor einem unserer Fotoshootings fragst: „Welches Make-up soll ich nutzen und wie soll ich mich schminken?“ würde ich dir immer antworten: So, wie du dich am wohlsten fühlst. Nicht besonders viel, weil du fotografiert wirst. Nicht etwas mehr, weil du besonders hübsch für die anderen aussehen möchtest. Sondern so, wie du dich am besten wiedererkennst. So wie du DU bist. Denn dann strahlst du am schönsten.
Vielen lieben Dank Coralie für die tollen Bilder, die du von mir gemacht hast. Es war wirklich wunderbar mit dir den Vormittag zu verbringen!
Hier findet ihr weitere Bilder von Coralie:
PS: Hab den Titel des Beitrags so belassen, wie im ersten Impuls. 😉
Du hast Lust auf dein ganz persönliches Fotoshooting? Schau' mal hier!
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